- Masada
- Masada,Massada, arabisch Kạsr es-Sẹbbe, ein Felsplateau auf der Westseite des Toten Meeres, 441 m über dessen Spiegel gelegen, 15 km nördlich von Arad, Israel. Von Herodes dem Großen 36-30 v. Chr. ausgebaut, war Masada der letzte Stützpunkt der Juden im Krieg gegen Rom. Masada ist in der Bibel nicht erwähnt, wird aber von Josephus Flavius ausführlich beschrieben. Die Festung leistete nach dem Fall von Jerusalem 70 n. Chr. den Römern erbitterten Widerstand, wurde von der Legio X Fretensis eingeschlossen, belagert und 73 n. Chr. eingenommen. Nach dem Bericht des Josephus fanden die Eroberer nur sieben Überlebende (Frauen und Kinder) vor, die Übrigen hatten sich den Tod gegeben. - Nach Abschluss der Ausgrabungen wurde Masada als ein symbolträchtiger Ort der jüdischen Geschichte zum bevorzugten Ort für militärische Zeremonien, v. a. von Vereidigungsfeiern.Die Ausgrabungen wurden nach verschiedenen älteren Ansätzen (1932; 1955/56) systematisch in den Jahren 1963-65 unter der Leitung von Y. Yadin vorgenommen. Dabei wurde ein großer Teil der Gebäude freigelegt und die Überlieferung durch viele Funde bestätigt. Am Rande des Plateaus zieht sich eine Kasemattenmauer entlang, in die an drei Stellen Durchgänge eingelassen waren und die auch für Unterkünfte benutzt wurde. Die bedeutendsten Bauten sind die beiden Paläste des Herodes mit ihren Nebengebäuden am Nordrand und an der Westseite des Berges. Der Nordpalast war über drei Terrassen mit jeweils 20 m beziehungsweise 15 m Höhenunterschied gebaut. Die oberste Terrasse umfasste die Wohnräume und eine halbrunde Plattform, die mittlere ein rundes Treppenhaus und die unterste einen Säulensaal. Die Wände waren mehrfarbig bemalt, die Säulen und Halbsäulen in Stuck mit korinthischen Kapitellen ausgeführt. Zu dem Palast gehörten ein Badehaus und umfangreiche Komplexe von Vorratshäusern. An der nordwestlichen Kasemattenmauer wurde ein bereits bestehendes Gebäude in eine Synagoge umgewandelt. Sie umfasste einen Säulensaal mit Bänken an den Wänden sowie einen abgeteilten kleinen Raum für die Schriftrollen. Am Südende der Festung befand sich ein Ritualbad. Die Wasserversorgung war durch große Zisternen sichergestellt. Unter den Ausgrabungsfunden befanden sich neben Münzen zahlreiche Inschriften und Fragmente biblischer und apokrypher Bücher. Aus der Zeit des jüdischen Krieges stammen die römischen Lager, der Belagerungswall und die für den Sturm auf die Festung aufgeschüttete Belagerungsrampe. Der Burgberg war in byzantinischer Zeit von einem Kloster letztmalig besiedelt. Masada wurde 2001 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.Y. Yadin: M. Der letzte Kampf um die Festung des Herodes (a. d. Engl., 71979).
Universal-Lexikon. 2012.